GEMA bedroht mit Tarifreform Musikveranstalter

Dresden. Eine Bedrohung der Existenz für Musikveranstalter in Sachsen stellen laut dem Vorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Sachsen - Regionalverband Dresden e.V. (DEHOGA Dresden) Marco Bensen die geplanten Strukturveränderungen der GEMA, die eine Tarifreform beinhalten, dar.Vor allem Clubs, Discotheken, Musikkneipen, aber auch Hotellerie und Gastronomie sind davon betroffen. Die bisherigen jährlichen Erhöhungen beliefen sich auf ein bis zwei Prozent. Ab 1. Januar 2013 betrage der Gebührenanstieg für die Veranstalter aber durchschnittlich 400 bis 800 Prozent, zum Teil aber auch bis 3.500 Prozent. Dass dies für die vielen Klein- und Mittelständler nicht zu bewerkstelligen ist, stehe, so Bensen, außer Frage. Zudem soll es keine Pauschalverträge mehr geben, in deren Rahmen die Betriebe Monats-, Drei-Monats- oder Jahrespauschaltarife für die GEMA-Gebühren abschließen konnten. Ab 2013 soll jeder einzelne Öffnungstag inklusive der Öffnungsdauer, der Raumgröße und der Höhe des Eintrittsgeldes ausschlaggebend dafür sein, wie viel der Betrieb zahlen muss.

DEHOGA Dresden: "GEMA missbraucht Monopolstellung"

"Dass uns als DEHOGA Dresden der Schutz des Urheberrechtes ebenfalls sehr wichtig ist, steht außer Frage. Jedoch ist die geplante Erhöhung der Gebühren so exorbitant hoch, dass sie im wirtschaftlichen Sinne für die betroffenen Betriebe völlig unangemessen ist. Die deutlich erhöhten Kosten müssten die Betriebe dann auf die Gäste in Form eines Anstiegs des Getränke- oder Speisenpreises umlagern. Dies wiederum wirft die meiner Meinung nach begründeten Zweifel auf, ob potentielle Besucher die Veranstaltungen dann eher meiden und damit die finanziellen Einbußen die Betriebe dann vollends ruinieren“, erklärt Bensen die Befürchtungen seines renommierten Verbands.

Von der Gebührenerhöhung betroffen sind alle Veranstaltungen oder Betriebe, die Musik sowohl in Form einer Live-Band als auch von Tonträgern anbieten. Der Vorwand, unter dem die GEMA die Gebührenerhöhung begründet, ist nach Meinung des DEHOGA Dresden nicht nachvollziehbar. "Willkür, die auf Basis der marktbeherrschenden und monopolistischen Stellung der GEMA durch diese durchsetzbar ist, wird irreführenderweise mit Vereinfachung und einem Streben nach mehr Gerechtigkeit umschrieben", so die DEHOGA Dresden in einer Mitteilung.

Offentlichkeit soll aktiviert werden - 200.000 Unterschriften


Deutschlandweit hat die DEHOGA nahezu alle Veranstalter für die Kampagne 'Es ist 5 vor 12!' gewinnen können. Am letzten Juni-Sonnabend verstummtze vielerorts um 23.55 Uhr die Musik für fünf Minuten. "Auch den Gästen soll die akut-brenzlige Lage, die auf die Betriebe zukommen wird, deutlich werden. Zudem soll die derzeit laufende Online-Petition "Gegen die Tarifreform 2013 - GEMA verliert Augenmaß’ noch mehr Aufmerksamkeit erhalten. Der aktuelle Stand am heutigen Vormittag bezüglich gültiger Unterschriften lag bei rund 200.000“, nennt Helmut Apitzsch, Präsident des DEHOGA Sachsen, konkrete Maßnahmen zur Abwehr der Preissteigerungen.

Mehr:
http://www.dehoga-dresden.de

Kommentare (1)

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  • GEMA langt zu

    von DJ Soundman am 02.07.2012 - 03:22:52
    Der Witz ist ja, dass die GEMA zehn Prozent des Eintrittspreises kassieren will und dabei zugrunde legt, der Laden sei stets ausgelastet!

    Klar, dass man in so einem Verband jeden Bezug zur Realwirtschaft (=Existenzkampf) verloren hat.


  • Quelle: red
  • Geändert am: 01.07.2012 - 03:34 Uhr
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