Mein erstes Mal

Mein erstes Mal
Abbildung: © Kulturinsel Einsiedel

Zittau | Kulturinsel Einsiedel. Vor vierzehn Tagen war ich zum ersten Mal auf der Kulturinsel Einsiedel. Hängen geblieben ist nur ein einziges Gefühl: „Da muss ich wieder hin!“ Kann ein Inselbesuch süchtig machen?

Eindrücke von einem Kulturinsel-Besuch

Groß geworden bin ich in Löbau in der Oberlausitz - fernab aller herkömmlichen Freizeitparks. Insofern war die Kulturinsel Einsiedel - obgleich gar nicht so weit entfernt - ein echter Kulturschock für mich.

Begeistert hat mich, was man alles aus Holz machen kann, und die Formen, zu denen es verarbeitet wurde. Brücken, Häuser, Schlösser - nirgend eine gerade, nirgends ein rechter Winkel. Holz so verwendet, wie es gewachsen ist.

Man muss also nicht Bier trinken, um in eine andere Welt einzuchecken. Vor allem Kinder tauchen sofort nach dem Passieren der Trollpforte in das Reich von König Bergamo ein.

Es ist ein märchenhaftes Reich voller Elfen und Fabelwesen, die sich manchmal gar seltsam verhalten. So berichtete „Der Irrgärtner Bote“ - das Amtsblatt der Kulturinsel – in seiner 14. Ausgabe vom Skandal um die Lichtelfe Fiona. Bodenreporter Modelpfutz beobachtete die grazile Lichtgestalt beim Duschen - allerdings zog sie sich zum Duschen nicht aus. Zur Ordnung gerufen, nahm Fiona wie folgt Stellung: „Das mache ich immer so. Deshalb brauch ich auch keine Waschmaschine.“ Der zu Rat gezogene Inselkönig Bergamo konnte dem Argument folgen und verwies die Frage des Nacktduschens in den Bereich der persönlichen Freiheit.

Aber auch handfeste Dinge passieren. So ist es erklärtes Ziel des Inselvölkchens, das weltgrößte Zwergenlabyrinth wachsen zu lassen – als Heimstatt für verstoßene Gartenzwerge. Jeder, der eine Gartenzwerg angibt, erhält im Tausch ein Schatzsucherspiel und die Verewigung seines Namens im Labyrinth.

Faszinierend ist das auch für Erwachsene. Sie erliegen ganz wie die Kinder dem Zauber der Insel. Wobei auch Weiterbildung angesagt ist, beispielsweise über das verschollene Volk Turi Sede. Dazu gibt es ein auf Bäumen stehendes Museum, das auf Basis archäologischer Fundstücke in die Lebenswelt dieses Slawenstamms einführt. So manches ist zu erfahren, was nicht einmal im Lexikon steht.

Die Oberlausitz hat also mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Ich freue mich schon darauf, mit meinen Kindern den „grüngeringelten Abenteuer-Freizeit-Park“ zu besuchen. So gesehen ist die Kulturinsel ein Argument dafür, nicht aus der Oberlausitz wegzuziehen. Meinem ersten Besuch auf der Kulturinsel Einsiedel werden sicher noch viele folgen.

Kommentare (1)

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    von Anja am 29.08.2007 - 19:26:15
    Also du hast ja schon so davon geschwärmt. Toller Artikel. Hätte große Lust auch mal dahin zufahren. Wollen wir, wenn ich im September mal wieder in die Heimat komme?

    LG
    Anja


  • Quelle: Katrin Schneider | Abbildung: (c) Kulturinsel Einsiedel
  • Geändert am: 29.08.2007 - 14:14 Uhr
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