Equal Pay Day: Gesetz zur Entgeltgleichheit kommt

Görlitz, 20. März 2015. Heute ist der Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssten, um denselben jährlichen Durchschnittslohn wie Männer zu erwirtschaften. 22 Prozent beträgt die unbereinigte Lohnlücke und ist damit seit Jahren fast unverändert. Der Sprecher der SPD-Landesgruppe Sachsen, Thomas Jurk erklärt: "Diese Ungleichheit müssen wir endlich beenden. Dafür werden wir dieses Jahr den entscheidenden Schritt machen und die von Frauenministerin Manuela Schwesig geplanten gesetzlichen Regelungen zur Herstellung von Entgeltgleichheit auf den Weg bringen."

Beier: Entgelttransparenz ist Schmarrn

"Es ist blamabel, dass das wirtschaftlich erfolgreiche Deutschland in dieser Hinsicht EU-weit unter den Schlusslichtern ist“, merkt Jurk an. Selbst wenn man aus der Statistik herausrechne, dass Frauen öfter in Teilzeit arbeiten, für die Familie im Beruf pausieren und seltener in Führungspositionen seien, bliebe eine Lohnlücke von 7 - 8 Prozent. Dabei handelt es sich um unmittelbare Lohndiskriminierung.

"Ich bin froh, dass nun endlich Taten folgen, damit dieser Missstand beendet wird. Gesetzliche Regelungen zur Entgelttransparenz sind dabei ein riesiger erster Schritt“, berichtet Jurk. Nur wo Lohndiskriminierung offengelegt wird, kann sie bekämpft werden.

Doch Transparenz alleine reicht ihm nicht, um die Lohnlücke zu schließen. "Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, müssen besser entlohnt werden. Der Mindestlohn hat uns dabei ein großes Stück vorangebracht. Darüber hinaus müssen die frauentypischen Berufe und deren Anforderungen neu bewertet werden."

Genauso wichtig ist es, die Kinderbetreuung auszubauen und die Partnerschaftlichkeit in den Familien zu stärken. "Mit dem Elterngeld Plus haben wir ein Instrument, das nicht nur Männern in der Familie mehr Möglichkeiten verschafft, sondern auch Frauen im Beruf beweglicher macht. Mit der Kombination all dieser Bausteine tragen wir dazu bei, die Lohnlücke zu schließen. Ich bin sicher, dass der Equal Pay Day bald deutlich früher im Jahr stattfinden wird. Ziel bleibt allerdings das zeitliche Zusammenfallen von Equal Pay Day und Silvester auf denselben Tag", so Jurk abschließend.

Kommentar:

Liebe gute alte Arbeiterpartei, was reitet Dich denn? Anstelle sich um die wirklichen sozialen Probleme, so in Ostdeutschland das sich selbst reproduzierende stehende Heer der von der Erwerbstätigkeit und damit zunehmend von der Gesellschaft Ausgeschlossenen, zu kümmern, soll weiter die Haben-Seite optimiert werden, indem jene, die in Anstellung sind, ihre Entgelte transparent machen. Ist das die Rache der Abgeordneten, die ihre Einkünfte - was bei dieser besonderen Berufsgruppe auch richtig ist - auf den Tisch legen müssen?

Entgelttransparenz in der Wirtschaft hingegen ist Schmarrn, das weiß jeder, der nur einen Pfifferling von Mitarbeiterführung versteht. Besser ließe sich Neid und Missgunst inklusive Demotivation nicht ins Unternehmen bringen. Hinter der Idee der Entgelttransparenz steckt die schwesige Behördendenke: Jeder, der an einem Arbeitsplatz mit gleicher Tätigkeitsbeschreibung erscheint, soll auch das Gleiche "verdienen".

Bliebe also, die Entgelte im Zuge der regelmäßigen Betriebsprüfungen der Rentenversicherer zu prüfen. Die freuen sich sicher über das Zubrot und schaffen Arbeitsplätze.

So entsteht wieder ein Bürokratiebaustein mehr, der in kleinen Unternehmen dazu beiträgt, doch lieber niemanden einzustellen, weil das Gefühl entsteht, die Bürokratie nicht überblicken zu können und quasi automatisch gegen Vorschriften zu verstoßen.

Gehaltsvereinbarungen sind nun mal höchst persönlich und Ausdruck von Wertschätzung und Erwartungen.

Die Diskussion um die Entgelttransparenz darf allerdings nicht vom Thema der fairen Bezahlung ablenken. Faire Bezahlung aber hat mit Gleichmacherei nichts zu tun,

meint Ihr Thomas Beier

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  • Quelle: red | Kommentar. Thomas Beier
  • Geändert am: 20.03.2015 - 11:53 Uhr
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